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08/22/2020

Review: Theme Park (AGA)

ThemeParkAGA1.jpgMeine Reise durch die Amiga Spiele geht mit einer munteren Wirtschaftssimulation eines Freizeitparks weiter, deren AGA Version ich damals schon Stunde um Stunde “gesuchtet” habe. 1994 erschien Theme Park für alle Amiga (ECS/AGA Version) von Bulfrog und den Vertrieb übernahm Electronic Arts. 1995 erschien eine spezielle Amiga CD 32 Version und im Jahr 1998 gab es das Spiel auf einer CD Kompilation mit der Amiga 500 (ECS) und der Amiga 1200 (AGA) Version. 

Das nette Intro mit gerenderten Grafiken (aber aus heutiger Sicht doch arg niedriger Auflösung) sowie netter Sprachausgabe gab es nur “AGA only”, also in der CD 32 und Amiga 1200 Version. Letztere Version besorgte ich mir nochmals aus dem Netz, in der fertigen Festplatten Version, sprich WHD Version, weil die Amiga 500 ECS Version vom Umfang her doch zu arg beschnitten und grafisch viel schlechter aussieht. Allerdings klappte es mit der fertigen WHD Version nicht mit den Spielstände speichern. Zum Glück gibt es das Spiel in der AGA Version aber auch legal und kostenlos im ADF Format hier.  Also fluchs Diskette vier von vier eingelegt und das Spiel installiert. Nach dem Klick auf das Start Icon passierte unter meinem emulierten Amiga System jedoch erstmal nix, also alle Dateien anzeigen lassen - und siehe da, mit klick auf das Symbol “Park” startete das Spiel, wenn auch ohne Intro, (ich glaube hier sind mehr als die vollen 2 MB  Chip Ram nötig). Gleich vorweg, auch das Spielstände speichern klappte nun, nur leider lädt man diese nicht bei einem Neustart direkt vom Hauptmenü aus, sondern es ist zwingend ein neues Spiel mit dem selben Spielernamen zu starten und von da aus dann klappte es auch mit dem laden des Spielstandes - komisch war aber so.

ThemeParkAGA4.pngNachdem das also geklärt war, packte mich das Spielprinzip sofort wieder. Gestartet wird stets in Großbritannien, wobei das ziemlich mickrige Anfangskapital zunächst nur wenige Attraktionen, Buden und Dekorationen ermöglicht - zumal auch erst mal gar nicht viele im Angebot sind. Doch wozu hat man schließlich die verschiedenen Entwicklungsabteilungen? Und wenn dann irgendwann 26 Fahrgeschäfte von der Superachterbahn bis hin zum Riesenrad samt Ritterspielen oder einer Cowboy-Show (inkl. netten kleinen animierten Vorstellungen am Screen!) stehen, sieht selbst das Phantasialand alt aus ;-) Auch für das leibliche Wohl der Besucher will gesorgt sein, also bieten diverse Getränke- und Imbißstände Fritten, Burger, Eiskrem, Steaks, Cola oder Bier an. Einen warmen Geldregen versprechen auch die Unterhaltungsbuden, bei denen sich sogar die Gewinnchancen festlegen lassen. Allzu unfair sollte man dabei aber nicht sein, sonst lernt man bald den Verbraucherschutz kennen, der selbst über den Salzgehalt der Pommes oder die Menge der Eiswürfel im Cola wacht. All das zählt aber fast schon zur hohen Schule, denn die Basis eines erfolgreichen Parks ist ein übersichtliches Wegenetz mit möglichst klug gesetzten Hinweisschildern. Wenn sich die Leute nämlich auf der Suche nach dem Ausgang oder dem stillen Örtchen die Hacken ablaufen, wird ihre Stimmung bald im Keller sein - genau wie die Bilanzen. Wer hingegen vernünftig mit seinen Einnahmen wirtschaftet, wird alsbald auch Teiche einlegen, Palmen, Eichen oder Rosenbüsche pflanzen und darum schützende Holzpalisaden oder Hecken errichten können.

ThemeParkAGA2.pngAuch das Personal kostet, aber die Wege und Toiletten wollen nun mal saubergehalten werden. Wächter, die den Kids zeigen, wo’s langgeht oder gegen randalierende Rocker einschreiten, sind allerdings genauso Luxus wie kostümierte Unterhalter, die den Besuchern bei Regengüssen mit einem Schirm aushelfen - während Mechaniker zur Instandhaltung unerläßlich sind, denn nach einer gewissen Zeit geben die Attraktionen den Geist auf oder fliegen den Gästen sogar um die Ohren. 

Sobald ein Rummelplatz ausgereizt ist, kann man daran denken, ihn zum Jahresende versteigern zu lassen und an einem der 24 weltweit verstreuten Orte von Grönland bis Australien ein neues Projekt zu starten. Experten nehmen dabei dann das Lagern der Lebensmittel ebenso in die eigene Hand wie Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften oder lukrative Aktiengeschäfte. Die grafische Präsentation geht in der AGA Version auch heute noch durchaus in Ordnung, um die später vielen animierten Knuddelsprites und das multidirektionale Scrolling des Parkausschnitts ohne Ruckeleinlagen zu erleben, empfehle ich aber den 030er Prozessor im Amiga 1200. An optischen Details herrscht nun wahrlich kein Mangel, und es macht einfach nach wie vor Spaß, das bunte treiben im eigenen Park zu verfolgen. Die “Drehorgelmusik” sowie die Sound-FX sind ok. Die Maussteuerung über Iconleiste und Pulldown-Menü ist zwar etwas langsam, aber dafür können die wichtigsten Funktionen ja auch direkt via Tastatur aufgerufen werden.

wertung_ThemeParkAGA.jpgFazit: Nicht verschwiegen werden soll, das selbst die Amiga AGA-Version gegenüber der damaligen PC Version ein paar kleine Details fehlen, doch die sind peripher und kann man verschmerzen. So ist Theme Park auf einem etwas aufgerüsteten Amiga 1200 für mich immer noch ein “Knaller” den ich wirklich gern spiele.

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Admin - 03:28 | 14 Kommentare