07/08/2020

Review: Star Trek - 25th Anniversary (AGA)

Mit fast zweijähriger Verspätung schwenkte Interplays Adventure “Star Trek - 25th Anniversary” der Kult-Serie aus den 1960ern vom PC, 1993 dann doch noch auf das Amiga 1200 Flaggschiff ein, aber löste kaum Begeisterung bei den damaligen Testern aus. Damaliger Hauptkritikpunkt: Das Spiel wäre auf einem Amiga 1200 (mit Standardmäßigen 2 MB Chip Ram und 020er Prozessor) zu langsam. Nun daran dürfte sich bis heute nichts geändert haben, wenn man von einem Standard Amiga 1200 ausgeht. Wie aber schlägt sich das Spiel unter einem “aufgemotzten” Amiga 1200 / 030 mit Fast Ram bzw. unter Emulation eines solchen? Bleibt hier der Cursor und die allgemeine Spielgeschwindigkeit auch etwas zäh?

Gleich bleibt, vor Spielstart sind entweder die 8 Disketten der AGA/HD Version auf Festplatte zu installieren oder man saugt sich die fertige AGA/WHD Version des Spiels. Im netten Intro saust die Original Enterprise schon mal relativ sanft über den Screen, dass lässt hoffen. Somit stürzen wir uns doch in die sieben Kurzabenteuer und begleiten wir Captain Kirk und den Rest der alten Originalbesetzung auf ihrem Weg durch Galaxien, die zuvor noch kein menschliches Auge erblickte…

Der Dienstplan ist gefüllt mit einer Mischung aus Weltraumballereien à la “Wing Commander” und Adventureszenen die stilistisch irgendwo zwischen Sierra und Lucas Arts angesiedelt sind. Die einzelnen Abschnitte entsprechen dabei in Sachen Umfang und Inhalt ungefähr einer TV-Folge: Da wollen die Siedler auf Pollux V von seltsamen “Dämonen” befreit werden, da legen geheimnisvolle Viren eine ganze Raumstation lahm, und da trifft man alte Fernseh-Bekannte wie das Schlitzohr Harry Mudd wieder. Zwischen Kirks Phaser- und Spocks Tricorder-Künsten. Pilles Untersuchungen und Scotty’s Beatmungen findet man sich immer wieder auf der Brücke der Enterprise wieder, die von üblen Klingonen oder schießwütigen Romulanern angegriffen wird. 

Dann aktiviert man den großen Monitor, befehlt Mr. Sulu, die Schutzschilde hochzufahren und gibt den Feinden via Maus und Laser Saures. Inhaltlich lag der Schwerpunkt ganz klar bei den Kurzadventures, die zumeist mehrere Lösungswege kennen, wobei sich der graduelle Erfolg in einer für die Mannschaft motivationssteigernden Bewertung des Oberkommandos der Föderation niederschlagt. Das alles sorgte einst am PC für so viel Atmosphäre, daß mit “Judgment Rites” sogar ein Nachfolger erschien.  Am Amiga sorgten die bereits beschriebenen “Umsetzungsmängel” zum Standard Amiga 1200 für Frust.

Zwar fand man auch hier eine durchdachte Maus/Iconsteuerung, spitzzüngige Wortgefechte zwischen Dr. McCoy und Spock, die vertraute Titelmelodie, originalgetreue Geräusche und eine farbenfrohe Bildenpracht, die unter AGA des Amiga, der ursprünglichen VGA-Grafik des damaligen PCs nicht nachstand, doch eben leider war dies alles recht langsam. 

Wir schreiben das Jahr 2020 und ich muss euch in diesen Zeilen mitteilen: Hier haben die hiesigen Spieleredakteure (Hallo, Amiga Joker) der damaligen Zeit einfach verpennt zu erwähnen, das eine schlichte Turbokarte für den A1200 genüge gereicht hätte, dem Spiel die Hammelbeine lang zu ziehen, so das es doch recht flott läuft!!! Puh, lang hat es gedauert, aber endlich sagt es mal einer oder? ;o) In der Praxis sind schon mit etwas Fast Ram die Kampfsequenzen sehr wohl spielbar und auch der Cursor bewegt sich endlich flotter, ganz zu Schweigen davon, hat man den 030er verbaut. Also auf, auf ihr Trekkies diesen Klassiker auch auf dem Amiga genießen!

Fazit: Die tollen Geschichten und die originellen Rätsel machen dieses Adventure zu einem Klassiker, nicht nur für Trekkie Fans. Entsprechende Hardware vorausgesetzt dürfen sich sehr wohl auch Amiganer in die unendlichen Weiten des Universums wagen!!

Video
Star Trek German Manual
Star Trek Star Map
Star Trek Keyboard Map
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