07/08/2020

Review: Projekt Lila (AGA)

Der Run & Gun Shooter “Projekt:Lila” von Ares Computers erschien 2016 auf CD Rom für alle Amiga mit AGA Chip sowie 2 MB Chip Ram. Das Spiel sollte die Hauseigene All in One Retro Konsole “Indiego!” Supporten und läuft daher auch auf diesem System. Deswegen hat das Spiel auch ein Cover dieses Systems, welches ich mir mal erlaubt habe, anzupassen. Story: Man übernimmt die Rolle einer Cyborgkämpferin namens Lila, die sich gegen ein korruptes System behaupten muss. Einst im Staatsdienst als Kämpferin für Recht und Ordnung ist Sie aus noch unbekannten Gründen in Ungnade gefallen und versucht nun herauszufinden wer oder was dafür verantwortlich ist. Das System hat sie zum Feind Nummer 1 erklärt und so ist sie auf sich allein gestellt.

Laut Ares Computers stellt das Spiel im Prinzip eine Hommage an das klassische Mega Man dar. Allerdings mit einem kleinen aber feinen Unterschied. Lila wurde bei Ihrer Flucht vor ihren ehemaligen Kollegen beschädigt und kann daher nicht laufen und schießen zu gleich. Wobei schießen im Sprung/Fall allerdings möglich ist. Aha! Das ist ja mal “lustig”, für eine Gameplay Einschränkung auch gleich eine Story parat zu haben. Nun den, das Lila Roboter Häschen muss für ihre Reparatur und zur Informationsbeschaffung Logikeinheiten ihrer Gegner aufsammeln, die sogenannten “eBrains”. Booten wir  also mal das Spiel unter Amiga CD 32 Emulation..(wobei das Spiel auch grundsätzlich unter Windows laufen sollte). Nach ein paar Logo Einblendungen erscheint die Story in Textform und danach folgt eine Levelauswahl in welcher man die Qual der Wahl unter vier Level (City, Desert, Night Flight und Enemy Base) hat. Ein Hauptmenü mit irgendwelchen Einstellungen hinsichtlich Steuerung, Grafik oder Schwierigkeitsgrad - Fehlanzeige. 

So springen wir auf Plattformen, sammeln Ebrains und schießen uns durch doch recht vielfältige Gegner, wobei kleinere “Bossfights” nicht fehlen. Das Level Night Flight bietet dann noch zumindest eine Prise Abwechslung. In diesem Level, wird sogar so etwas angedeutet wie Parallax Scrolling, dabei fliegen wir in einem Gefährt in Shoot em Up Manier. Das, das Spiel im “Baukasten” Backbone entstanden ist, merkt man dann doch am eher langsamen Spielverlauf und umschalten der Bildschirme bei voranschreiten eines Levels. Die Grafik würde ich insgesamt als “ok” bewerten, die Charaktere (insbesondere “Lila” mit ihren Charmant wackelten Ohren) sind allesamt recht nett gezeichnet. Allerdings bieten die Level mit ihren wenigen Farben und nicht gerade vielen Details, kaum Überraschungen im Level Design. Die FX sind nichts besonderes, wenngleich es hier und da ein paar Sprachsamples gibt. Die Soundtracks welche von Patrick Nevian´s Blue Metal Rose Alben beigesteuert wurden, sind indes durchweg gut.

Fazit: Projekt Lila kniet darnieder vor einem Spiel wie Mega Man. Was diesem Spiel wirklich anzukreiden ist, ist der sehr dürftige Umfang und die mangelnde Abwechslung insbesondere im Level Design (warum z.B keine Geheimgänge ect..?), und das zudem, bei erscheinen 2016, zu einem völlig überzogenem Preis von über 30,-€uro (heute immerhin noch rund 15,-€uro). Grottenschlecht hingegen empfinde ich nur bisherige “Reviews” zu diesem Spiel (ohne dabei dieses Review als Weisheit letzten Schlusses hervorzuheben), den ich habe schon ganz andere, wirkliche “Gurken” die unter Backbone entwickelt wurden ertragen “müssen”. Projekt Lila hacke ich als ausreichenden Versuch unter Backbone eines Run&Gun ab.

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